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Gründe und Motivation

Wandel der Arbeitswelt
Die heutige Arbeitswelt ist von zunehmenden Belastungen gekennzeichnet: Informatisierung, Technisierung und Globalisierung beschleunigen den Arbeitsalltag. Neue Steuerungsformen bringen mehr Freiheit für Beschäftigte, aber auch eine höhere Eigenverantwortung mit sich. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien durchdringen zunehmend alle unsere Lebensbereiche.

Unternehmen können dem Wandel der Arbeitswelt begegnen, indem sie die Gesundheit ihrer Mitarbeiter aktiv fördern. Die Gründe für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement sind vielfältig. Bei den meisten Unternehmen steht laut eigenen Angaben die soziale Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden im Vordergrund.

Unternehmen, die Gesundheit und Wohlbefinden der Beschäftigten in ihr Leitbild aufnehmen, zeigen ihre Wertschätzung für die Arbeit und Leistung der Beschäftigten. Daraus resultiert auch ein Imagegewinn, der sowohl nach innen wie nach außen wirkt.

BGM zahlt sich aus
Auch wirtschaftliche Überlegungen spielen eine Rolle, wenn es um die Einführung eines  Betrieblichen Gesundheitsmanagements geht. Denn Gesundheit, Qualifizierung und Motivation sind zentrale Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit von Beschäftigten und den langfristigen Unternehmenserfolg. Drei ökonomische Aspekte machen den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz und dem Unternehmenserfolg messbar:

Die Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen und Unfällen können durch betriebliches Gesundheitsmanagement um durchschnittlich 15% gesenkt werden. Studien belegen den Zusammenhang zwischen den Bedingungen bei der Arbeit und der Gesundheit von Beschäftigten eindeutig.

Arbeitsunfähigkeiten nach Krankheitsarten
Abbildung: Anteile der 3 wichtigsten Krankheitsarten an den AU-Tagen (Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2014)

Muskel-Skelett-Erkrankungen nehmen nach wie vor Platz 1 (324,8 AU-Tage je 100 Versicherte) des AU-Tagevolumens ein. Die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen (237,3 AU-Tage pro 100 Versicherte) ist weiter angestiegen (DAK Gesundheitsreport 2015). Nach epidemiologischen Studien gehören psychische Erkrankungen aber nicht nur zu den häufigsten und langwierigsten, sondern auch zu den kostenintensivsten Erkrankungen (BAuA, 2012). Auf Platz 3 liegen die Atemwegserkrankungen mit 195,7 AU-Tagen pro 100 Versicherte (DAK Gesundheitsreport 2015).

Wussten Sie, dass …?

  • die Unterstützung durch den Vorgesetzten, gleich dreifach positiv auf die Arbeits- und Gesundheitssituation der Beschäftigten wirken kann? Hilfe oder Unterstützung durch den Vorgesetzten reduziert Belastungen und puffert negative Auswirkungen auf die Gesundheit nicht nur ab, sondern stärkt diese auch.
  • Beschäftigte es als besonders stressig empfinden, wenn sie Verschiedenes gleichzeitig bearbeiten müssen oder bei der Arbeit durch z. B. eingehende Anrufe oder E-Mails häufig unterbrochen oder gestört werden? Herrschen mehrere dieser Arbeitsbedingungen vor, steigt die Gefahr für körperliche und emotionale Erschöpfung von Beschäftigten!
  • Restrukturierungen in Unternehmen zu vielen „Risiken und Nebenwirkungen“ führen können? Studien zeigen, je mehr Veränderungen am Arbeitsplatz gleichzeitig stattfinden, desto mehr gesundheitliche Beschwerden treten auf.
  • die Beschäftigten in Deutschland „hart im Nehmen“ sind? Auch wenn die psychische Belastung in den Vordergrund gerückt ist, die Belastung durch körperlich harte Arbeit ist immer noch aktuell: Stehen, Heben und Tragen schwerer Lasten und Arbeiten bei Erschütterungen werden in der BIBB/BAuA-Befragung nach wie vor angegeben. Zwangshaltungen werden sogar etwas häufiger als in der Befragung sechs Jahre zuvor genannt. Allerdings hängt es von der Art der Belastung ab, ob sie auch als belastend erlebt wird. Insbesondere Heben und Tragen sowie das Arbeiten bei Erschütterungen und unter Zwangshaltung werden häufig als Belastung empfunden.
  • ca. jeder Fünfte in einem s. g. atypischen Arbeitsverhältnis (Zeitarbeit, Teilzeitarbeit, geringfügige Beschäftigung, Befristung) angestellt ist? Oftmals weist eine Person sogar mehrere dieser „atypischen“ Merkmale auf: Sie ist beispielsweise geringfügig und befristet angestellt.
  • körperlich harte Arbeit nicht nur Männersache ist? Bei Teilzeitbeschäftigten (bis zu 34 Stunden pro Woche) geben Frauen körperliche Arbeit etwas häufiger an als Männer.

(Ergebnisse der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2011/2012)